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Wie geht eigentlich Cannabis Legalisierung?!

Seit nunmehr 4 Jahren beschäftige ich mich nun mit dem Thema Cannabis als Pflanze, Medizin und Rohstoff und kämpfe für die Legalisierung! Dieses Thema ist so unendlich tief und weitgreifend, das es schwer wird, das alles hier in einem Beitrag zusammenzufassen. Jedoch möchte ich hier meine Traumvorstellung der Legalisierung niederschreiben als eine Art offenen Brief an die Politik.
Lieber Leser, dieser Text enthält an vielen Stellen MEINE Meinung und MEINE Erfahrungen. Das bedeutet jedoch NICHT, das ich nicht durchaus bereit bin, viele Dinge neu zu denken oder anzupassen!
Wichtig ist, finde ICH, das wir die Ideen und Meinungen unserer Mitmenschen wieder AKTZEPTIEREN lernen. Du musst nicht meiner Meinung sein, darfst und sollst sogar Deine eigene Meinung haben! Ich diskutiere gern und ausführlich, wenn der Umgangston und das Setting stimmt. Gern auch in den Kommentaren unter diesem Beitrag 😉

Nun zu Cannabis und der Legalisierung zurück:

Mit der Cannabis Legalisierung hat sich die Ampel-Koalition ein unfassbar großes Unterfangen auf die Fahnen geschrieben und eine Legalisierung mit der JEDER zufrieden ist, wird es wahrscheinlich nicht geben.
Das wichtigste in der Debatte um die Legalisierung von Drogen sollte aber meiner Meinung nach die LEBENSREALITÄT der Betroffenen Menschen sein! Viele Diskussionen finden jedoch dort statt, wo Konsumenten oder wie Ich Patienten gar nicht erst gehört werden.
Da ist jedoch einiges im Wandel.
Ich hatte am Donnerstag den 09.06.22 einen Termin (Videokonferenz) mit einer leitenden Persönlichkeit des MDK Westfalen Lippe. Thema dieses Termins war ein Kongress den der MDK veranstaltet am 12.09.22 in Dortmund. Bei diesem Kongress wird es um die Auswertung der Begleiterhebung gehen, welche seit 2017 mit der Gesetzesänderung zu Cannabis als Medizin gestartet und auf 5 Jahre festgesetzt wurde.
Diese 5 Jahre sind nun um und die Begleiterhebung befindet sich derzeit in Auswertung. Das Ergebnis wird bald (voraussichtlich Ende Juni/Juli) auf der BfArM-Seite zu finden sein.
Zu der Veranstaltung in Dortmund werden viele Ärzte aus ganz Deutschland eingeladen. Sowohl bereits verschreibende als auch nicht verschreibende Ärzte sind dort vertreten.
Es werden dort die Ärzte Frau Dr. Müller Vahl, Dr. Sven Gottschling und Dr. Kärst Vorträge halten über die Erwartungen der Medizin in den Fachgebieten: Schmerztherapie, Palliativmedizin, Behandlung neurologischer Krankheitsbilder(Kinder- und Jugendpsychiatrie), Behandlung psychiatrischer Krankheitsbilder

Anschließend wird es dann eine Publikumsdiskussion geben, bei der ich als Patient aus der Versorgung mit Cannabis auch eingeladen wurde und selbstverständlich teilnehme! Anwesend sind, neben den erwähnten Ärzten, auch noch mein behandelnder Arzt, welcher im Block der Publikumsdiskussion sicher auch sprechen wird. Zudem die Bundesopiumstelle, BfArM, GKV-Vertreter sowie Krankenkassenvertreter.
Dem MDK sei wichtig, das endlich alle Parteien an einen Tisch kommen.
Vielleicht findet sich ja endlich eine Lösung um wenigstens schonmal Menschen mit gewissen Diagnosen wie ADHS, Schmerzen, MS, Morbus Crohn, oder Rheuma, uvm. das Antragsprozedere zu ersparen!
„Der Gesetzgeber hat 2017 mit der Gesetzesänderung einen Pitbull in Form des MDK auf Sie Patienten losgelassen.“ um den wirklich netten Herren vom MDK zu zitieren.
Der MDK hat sich selbst nie um die Aufgabe der Begutachtung gerissen. Nun besteht fast 30% des Tagesgeschäftes beim MDK darin, Anträge als EINZELFALLENTSCHEID zu begutachten. Was wohl auch alles andere als Zielführend sein kann.
Ich für meinen Teil bin guter Dinge, das die Begleiterhebung zu einer Veränderung führen wird!
Fraglich bleibt letztlich die Verwertbarkeit der dort eingegangenen Daten. Aus verschiedenen Quellen hört man verschiedene positive wie negative Dinge über diese Begleiterhebung. Es bleibt leider weiter unnötig spannend und intransparent was letztlich draus wird.




legalisieren, aber WIE?!

Was die finale Umsetzung der Legalisierung angeht, muss man sich sicher noch einige Gedanken machen und Gespräche führen und es wird sicherlich noch eine ganze Weile dauern, bis dort überall ein Konsens gefunden wurde.
Letztlich brauchen aber HEUTE bereits viele Menschen dringend Hilfe!
Sei es das sie durch Substanzen wie Cannabis oder auch anderer Drogen eine Abhängigkeit entwickeln oder das der unreflektierte Konsum solcher Substanzen verhindert, das diese Menschen den medizinischen Nutzen erkennen, der darin stecken KANN.. Es muss eine Veränderung her, ich hoffe, da sind wir uns bereits einig.

Nun ist es in meiner Auffassung so, das grade im Bereich Cannabis die MEISTEN Konsumenten (60-80%) einen medizinischen Mehrwert durch den Konsum erleben. Reflektiert oder nicht, spielt dabei erstmal keine Rolle. Allein die Tatsache, das fast jeder Konsument „besser schläft“ reicht in meinen Augen schon um von einem medizinischen Mehrwert zu sprechen denn unsere Gesellschaft wird psychisch immer kränker und das liegt zu großen Teilen auch daran das wir chronisch zu wenig und schlecht schlafen..

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf schlage ich eine sofortige Entkriminalisierung der Substanz Cannabis vor! Zur ENTKRIMINALISIERUNG muss es jedoch begleitende Maßnahmen geben, damit die Politik hier nicht dem Schwarzmarkt einen Freifahrtschein erteilt!
Darum habe ich mich lange und intensiv mit einer Lösung beschäftigt und komme zu folgendem Schluss:

Es muss gewisse Sorten in der Apotheke frei verkäuflich geben, zu einem NORMALEN Preis! Nicht wie momentan in vielen Apotheken mit 100% Aufschlag sondern zu fairen und humanen Konditionen!
Ich habe nichts gegen eine Art Soli-Beitrag, welchen man dann an die Krankenkassen abführt um diese bei den Kostenübernahmen derer zu unterstützen, welche Cannabis als Medikament dringend benötigen und es sich nicht leisten können, wie mir die letzten 3 Jahre.
Es müssen frei verkäuflich in der Apotheke nicht alle Sorten geben! Es reichen ein paar Sorten (Grünhorn-Apotheke führt Stand 14.06.22 129 Sorten im Sortiment!
Reichen würden hier frei verkäuflich ja 4-10 Sorten!
Darunter welche mit hohem CBD-Gehalt und geringem THC-Gehalt aber auch Sorten mit bis zu 10/15% THC aber dann mit MINDESTENS 5-10% CBD!
So schaffen wir erstmal einen sicheren Zugang zu SAUBEREM Cannabis durch die Apotheken, beschränken dort aber die Auswahl so extrem, das die Tür für Coffeeshops weiterhin geöffnet bleibt!
Mit Entkriminalisiert gehört in meinen Augen SOFORT der Eigenanbau! Sowohl für Patienten als auch für Konsumenten! Da führt kein Weg dran vorbei! Es wird Zeit, den Menschen wieder einen vernünftigen Umgang mit Drogen zuzutrauen! Zumindest den Erwachsenen!
Letztlich können wir so in der Apotheke bereits ab Herbst Steuern einnehmen, können den Schwarzmarkt angreifen und dafür sorgen das vielleicht im Idealfall ein Apotheker sieht, das jemandem der Konsum nicht gut tut und Hilfsangebote vermitteln.
Besser als die Menschen weiter auf die Straße zu schicken, wo die Qualität wirklich immer gefährlicher wird!
Wenn das gestreckte oder besprühte Gras auf der Straße teurer ist, als das saubere, müssen wir die Kurve bekommen!! Sonst verlieren wir sehr viele Menschen an eine körperliche Abhängigkeit von chemisch erzeugten Cannabinoiden.
Es besteht die Gefahr bei Cannabis eine Abhängigkeit zu entwickeln. Jedoch ist diese IMMER rein psychologischer Natur und ein „Problem“ das man definitiv lösen kann!
Die Gefahr der Psychosen senken wir ganz nebenbei auch, sofern die Blüten in der Apotheke nachher nicht mehr als 13€ kosten und nichtmehr unkontrollierte Bestandteile beinhalten!
Diese 13€ MÜSSEN aber dann bitte auch bereits den Soli-Beitrag beinhalten! Es gibt derzeit Apotheken, in denen bekommen Patienten Sorten für 7,99€/g ! Ebenso in Niederländischen Apotheken (Dort gibt es jedoch ausschließlich die Sorte Bedrocan), dort bezahlt man etwa 6,80€/g aber dort hat Bedrocan das Monopol und dort wird auch keine andere Sorte bestellt. Zudem ist es mehr als Graubereich, in den Niederlanden ein deutsches Rezept einzulösen. Es funktioniert problemlos jedoch ist die Gefahr nachher beim Zoll Ärger zu bekommen halt nicht auszuschließen. Wobei es da wohl auch mehrere verschiedene Situationen gab bisher.
Aber es kann nicht sein, das Menschen gezwungen sind, nach Holland zu fahren und sich dort „illegal“ zu versorgen in einer APOTHEKE, nur weil es dort 5-8€ günstiger ist.
Wenn diese Patienten angehalten werden, kann theoretisch ALLES passieren.. Das muss aufhören und das wird es auch. Davon bin ich überzeugt.
Ich hoffe nur, das wir mit der Entkriminalisierung und Legalisierung den richtigen Weg einschlagen und endlich in dieser doch sehr emotional geführten Diskussion endlich die Wissenschaft einbinden und fördern!
Hanf hat sooo viel Potenzial uns in so vielen verschiedenen Fragen bei der Antwort zu helfen! Sei es in der Kleidungsindustrie, Papierindustrie, für Baustoffe oder Dämmmaterial, aber auch als Plastikersatz und für Batterien kann Hanf antworten geben.

Die Forschung dazu befindet sich jedoch LEIDER noch in den Kinderschuhen und es wird DRINGEND ZEIT, diese Pflanze neu zu denken!
Ich kann es nämlich als Vater von 3 Kindern NICHT verantworten, das meine Kinder irgendwann mit Substanzen wie Cannabis in Berührung kommen und dann nicht offen mit mir darüber sprechen können, aus Angst vor Bestrafung!
Ich werde meine Kinder NIEMALS in einer solchen Situation alleine lassen und kämpfe dafür, das andere Eltern auch endlich aufhören, in TV-Sendungen zu rennen und dort ÜBER ihre Kinder zu sprechen,

Da werd ich ja richtig sauer.. Sorry TRIGGERWARNUNG, DIESE MUTTER HAT DIE KONTROLLE ÜBER IHRE ERZIEHUNG VERLOREN UND IST KEIN GUTES BEISPIEL WIE MAN ES MACHEN SOLLTE..

statt zuhause endlich MIT den Kids zu sprechen und zuzuhören!
Je mehr wir es verbieten und verteufeln, desto spannender werden solche Dinge für die Jugend.
Es wird dringend Zeit einen reflektierten Umgang mit solchen Substanzen zu lernen! Da habe ich mittlerweile viele sehr gute Ärzte kennen gelernt, welche mich nicht mehr dafür verurteilen, das ich solche Substanzen nutze, sondern mit mir die Ursache für den Konsum ergründen und mir helfen diese zu reflektieren! Und wer weiß!? Vielleicht lebe ich ja bald ein Leben, in dem ich nicht mehr Cannabis brauche, um Normalität zu erleben..
Denn wer sich mal mit ADHS auseinander gesetzt hat, sollte schnell merken, das ADHS ein chronischer Dopaminmangel ist. Das heißt, Menschen mit ADHS sind eigentlich chronisch unglücklich.. Das bemerken einige Eltern jedoch nicht oder zu spät und so greifen auch diese Menschen zu Substanzen wie Cannabis oder Medikinet (letzteres vom Arzt verschrieben) weil diese Substanzen (beides per Definition eigentlich Drogen) ledliglich für einen Dopaminausgleich sorgen.
Dafür gehen heute Menschen ins Gefängnis..
Bitte helft diesen Menschen. Reicht ihnen endlich eine Hand.
Ich kann hier nur für diese Gruppe an Menschen sprechen, weil ich es meine Lebensrealität wiederspiegelt.
Aber es gibt noch so viel mehr medizinische Gründe für Cannabis und all diese Menschengruppen werden verurteilt, weil ein verhältnismäßig kleiner Teil die dicken Geschäfte macht und der Staat wegschaut?
Bitte nehmt es endlich in die Hand und ändert was.
Dies hier ist nur mein Vorschlag. Einer der, finde ICH, schnell umsetzbar wäre..




PS: Dieser Artikel wird sicherlich nochmal überarbeitet. Wie oben erwähnt, bin ich durchaus bereit, auch dazu zu lernen und neue Perspektiven zuzulassen.
Es ist schwer einzuordnen, wo das alles hinführen wird. Welche Möglichkeiten es sowohl Politisch als auch juristisch gibt und geben wird. Keiner weiß wirklich, wo wir alle gerade stehen.
Aber bitte vernachlässigt die Tatsache nicht, das wir ohne die Änderungen zu Cannabis als Medizin 2017 heute nicht über Legalisierung sprechen würden. Dieser Bereich hat diese Diskussionsgrundlage erst möglich gemacht und tut seitdem alles dafür, irgendwo Fakten zu schaffen. Aber dabei darf es nicht darum gehen, das eine Sanity-Group mit einer CBD-Creme 70% Margen fährt, während eine Fr. Dr. Müller Vahl im Interview sagt, CBD-Produkte gehen über den Placebo-Effekt nicht hinaus.

Wilde Nummer, aufgezeigt durch Böhmermann am 29.10.2021 auf Youtube!

Dann mengt man etwas Cortison bei und auf einmal passiert doch was..
So darf die Forschung zu dem Thema einfach nicht aussehen. Können wir bitte ein einziges Mal etwas nicht nur machen, damit alle Geld daran verdienen?! Sondern diese Pflanze WIRKLICH als das betrachten was sie letztlich ist? EINE RIESIGE Chance, das Ruder in zwei wichtigen Fragen der Menschheit (Klimawandel und allgemeine Gesundheit) rumzureißen!! Ohne das dabei wieder ein Teil der Menschheit auf der Strecke bleibt..
Niemand interessiert sich dafür, das derzeit immer noch Bauern im Kiefgebirge 12 Cent das KILO Haschisch verdienen, während das dann in den Niederlanden oder auch im Park um die Ecke für 9-13€ verkauft wird..
Ohne das da irgendwer hinschaut..

Ein so tiefgehendes und schwieriges Thema. Aber nur, weil man Wissenschaft und Transparenz Jahrzehntelang kategorisch unterbunden hat. Lasst es uns endlich besser machen. Für unsere Kinder..
Niemand sollte mit so etwas allein sein oder sich allein fühlen! Aber noch weniger sollte jemand für den Konsum oder die Nutzung einer solchen Substanz BESTRAFT werden..
Zeit Fehler einzugestehen und sie besser zu machen..

Nur weil Alkohol gefährlich ist, ist Cannabis kein Brokkoli, Okay?

Daniela Ludwig MdB CSU (Bundespressekonferenz)

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